Die österreichische Bundesregierung verabschiedete mit der aws Investitionsprämie ein Förderprogramm für die heimische Wirtschaft, um Investitionen während der Covid-19 Pandemie zu unterstützen.
Warum auch in Zeiten von Covid-19 Investitionen in die Zukunft wichtig sind
Katja Schönweiler,
Marketing Manager
10.11.2020,
aktualisiert am 18.01.2022
Das Beispiel aws Investitionsprämie: Förderung der digitalen Baustelle
Die Unternehmen leiden unter den Einschränkungen durch die Covid-19 Pandemie. Eine Milliarde Euro – eine Summe, die der Wirtschaft in Österreich unter die Arme gegriffen hat. Zumindest bis 28. Februar des letzten Jahres.
Investition anstatt Stagnation
Das Ziel ist klar definiert: Durch staatliche Zuschüsse werden finanzielle Anreize in den verschiedensten Bereichen geschaffen. Für Unternehmen der Bauwirtschaft ist das doppelt interessant: Zum einen werden eigene Investitionen bezuschusst, zum anderen sind viele von der Baubranche angebotenen Produkte und Leistungen förderungswürdig. Eine Win-Win-Situation für die Gesamtwirtschaft. So in der Theorie.
Generell sind Investitionen mit 7% des Unkostenbeitrages bezuschusst. Hingegen erhalten Projekte der Digitalisierung, Ökologisierung und Gesundheit bis zu 14%. Inbegriffen sind hierbei in beiden Fällen mögliche Fördersummen von 5.000€ bis hin zu 50 Millionen Euro ohne Umsatzsteuer. Diese Unterscheidung zeigt bereits, dass vor allem auch strategische Investitionen mit mittel- bis langfristiger Amortisation in diesen schwierigen Zeiten von Wichtigkeit sind.
Die Beantragung muss bis zum 28. Februar 2020 erfolgen.
Ja, Projekte im Bereich der Digitalisierung werden branchenübergreifend mit 14% bezuschusst.
Die möglichen Fördersummen haben für Investitionen und Digitalprojekte gleich hoch. In beiden Fällen sind Fördersummen von 5.000€ bis hin zu 50 Millionen Euro netto inbegriffen.
Die Bauwirtschaft in Österreich war zu Recht optimistisch
Auch wenn der Konjunkturaufschwung 2020 im Vergleich mit den Vorjahren hinkt, waren nach dem Einbruch im Frühjahr positive Entwicklungen über die Branchen hinweg zu spüren. Bereits zum vierten Mal in Folge ist im September ein Gesamtwachstum zu verzeichnen, auch wenn eine Entschleunigung zu erkennen war. Das vierte Quartal zeigte bereits schon wieder, dass die Industrie und Bauwirtschaft eine zweite Pandemie-Welle und die daraus resultierenden Restriktionen verkraften. Die Auftragsbücher sind voll. Auch eine dritte und vierte Pandemie-Welle hat die Baustellen nicht still stehen lassen. Vor allem die Gastronomie und die Hotellerie ist vom (Teil-)Lockdown und Kontaktbeschränkungen über die Jahre hinweg betroffen. Dies zeigte sich auch im November des letzten Jahres während des Lockdowns erneut. Auch der eingeschränkte Betrieb in der Wintersaison 2021/2022 wird in dieser Branche spürbar sein.
Prognosen über die gesamtwirtschaftliche Entwicklung bleiben schwierig
Aber auch mit der Unterstützung von Seiten der Bundesregierung ist nicht absehbar, welche Hiobsbotschaften noch kommen werden. Die Förderung war ein unternehmerischer Anreiz, der dazu führen sollte, dass das österreichische Gewerbe sich auch in diesen Zeiten weiterentwickelt. Zwei Jahre nach Beginn der Pandemie sind die Zeiten nach wie vor schwierig. Die Auswirkungen von Covid-19 werden die Wirtschaftstreibende noch länger beschäftigen. Es hat sich gezeigt, dass einige Branchen mehr unter den Beschränkungen leiden als andere.
Die Bauwirtschaft in Österreich kann aufatmen. Rückblickend wird die Pandemie aus heutiger Sicht keine elementaren Folgen für die Teilnehmer haben. Die Wirtschaftskammer Österreich aktualisierte erst die Prognose für die heimische Bauwirtschaft 2022. Das finale Wachstum für 2021 wird im zweiten Quartal dieses Jahres vorliegen.
Veränderung des realen Bauvolumen gegenüber Vorjahr*
- 2020: -2,8%
- 2021: +2,8%
- 2022: +2,1%
„Bislang ist nur am Bau der Optimismus vom Jahreswechsel zurückgekehrt, da die Auftragsbücher gut gefüllt sind. Die Stimmung im Dienstleistungssektor und in der heimischen Industrie verbessert sich nach der raschen Erholung in den ersten Monaten nach dem Shutdown zu Beginn des Herbsts hingegen nur noch langsam.“
Walter Pudschedl, Economics & Market Analyst UniCredit Bank Austria AG [November 2020]
„(…) es wird eine Zeit „nach Corona“ geben. Wann dies sein wird und wie wir sie erreichen können, ist momentan natürlich noch sehr ungewiss, aber noch jede Pandemie hatte ihr Ende.“
Stefan Bruckbauer, Chefökonom UniCredit Bank Austria AG [November 2020]
Es stellt sich nun die Frage, warum es auch während unsicheren Phasen wichtig ist, nicht nur gegenwärtig zu denken. Warum digitale Prozesse wichtiger denn je sind. Oder warum ein hohes materielles Anlagevermögen nicht gleich bedeutet, auch effizient zu wirtschaften. Die Antwort ist simpel: Es wird eine Zeit „nach Corona“ und vor allem eine Zukunft geben und es heißt, sich hierauf vorzubereiten.
Investitionen müssen nachhaltig sein
Die Baubranche entwickelt sich in vielen Bereichen der Digitalisierung nur schleppend und war nicht zuletzt aufgrund dessen während des Shutdowns handlungsbeschränkt. Es ist nicht zu leugnen, dass die Covid-19-Pandemie in vielen Bereichen DER Beschleuniger digitaler Prozesse ist. Prozesse, die zukünftig das Handeln bestimmen. Eine staatliche Prämie oder Unterstützung kann also Anlass dazu sein, Investitionen zu tätigen, die bisher vernachlässigt wurden.
Warum digitale Prozesse der neuen Baumaschine vorzuziehen sind
Flexibilität hat oberste Priorität, wenn die Planungssicherheit ausbleibt. Es lohnt sich, in den internen Fortschritt zu investieren, um extern vorne dabei zu sein. Ja, das Gefühl einen neuen Bagger sein Eigen zu nennen hat was. Aber Zeit und Geld durch digitale Prozesse zu sparen hat noch mehr. Und der Fuhrpark? In vielen Fällen ist die Baumaschinenmiete effizienter: modernstes Equipment und gewartete Maschinen auf der Baustelle nutzen, keinen Aufwand für die Lagerhaltung verzeichnen sowie Spontaneität aufgrund flexibler Laufzeiten genießen.
*Wirtschaftskammer Österreich: „Hoch- und Tiefbau gesamt“, online einsehbar unter https://www.wko.at/branchen/gewerbe-handwerk/bau/konjunktur-statistik.html [18.01.2022].